Fotografie • qualitativ • empathisch

Friese mit Leidenschaft für das Zwischenmenschliche und Künstlerische, lebend in Oldenburg. Zusammengesetzt aus dem Besten einer Schwäbin und eines Ammerländers. Sozialisiert zwischen Grünkohl mit Pinkel und handgeschabten Spätzle, zwischen Moin und Ade.

Ohne Grenzen keine Übergänge

Bis vor einigen Jahren drehte sich in meinem Leben viel um die Musik. Als professioneller Orchestermusiker hatte ich das Privileg, mit herausragenden Musiker*innen an vielen kleinen und großen Häusern wie der Kölner Philharmonie oder dem Opernhaus Zürich zu spielen. Seit meiner Jugendzeit nahm ich erfolgreich an Musikwettbewerben im In- und Ausland teil, welche mich in meiner künstlerischen und persönlichen Entwicklung immer etwas weiter brachten.

Nach meinem Musikstudium in der Schweiz war ich Teil des Staatsorchesters in Braunschweig. Aufgrund einer Berufskrankheit musste ich meine Leidenschaft, die zu meinem Beruf wurde, leider aufgeben.

Jeder Mensch hat seine eigene und vielschichtige Geschichte, die ihm Profil und Persönlichkeit verleiht. Ich schätze Momente, in denen Personen diese erkennen lassen; ob durch die Offenheit im Gespräch, dem Ausdruck in der Musik oder nur ganz „leise“ im Blick der Augen.

Fotografieren
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Zunächst eine Sache nur für mich

Schon vor der Zeit, in der ich mich bewusst mit der Fotografie auseinandersetzte, haben mich (in meinen Augen) gute Bilder gepackt. Über einen langen Zeitraum stieg meine Neugier, herauszufinden, was genau eben solche Bilder ausmacht. Mit dem Gebrauchtkauf einer einfachen digitalen Spiegelreflexkamera für einen Urlaub hatte ich zumindest jetzt die grundlegenden technischen Voraussetzungen, um eine gewünschte Bildoptik zu „rekonstruieren“.

Auf Fotospaziergängen und Reisen, in denen ich allein mit meiner Kamera unterwegs war, merkte ich schnell, dass beim Blick durch die Kamera darüber hinaus in mir eine Ebene angesprochen wurde, die ich aus der Musik kannte und mir in gewisser Weise auch fehlte, nämlich sich auf andere Weise als durch die Sprache ausdrücken zu können. Es ist nicht überzogen, zu behaupten, dass dies einen gewissen therapeutischen Effekt für mich beinhaltete. Erstaunlich, was ein Blick auf die Dinge aus unterschiedlichen Perspektiven und mit gewissem Abstand bewirken kann.

Wenn es um den künstlerischen Aspekt meiner Bilder geht, habe ich nicht den Anspruch, jedem zu gefallen. Das ist eher eine Sache zwischen meiner Kamera und mir, aber mit genügend Raum für Weiterentwicklung.

Zwischentöne
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Die Vielschichtigkeit hinter dem Plakativen

Besonders mag ich Momente, die irgendwo dazwischen liegen – gewissermaßen die Bilder zwischen den Aufnahmen. Den Fokus auf das gerichtet, was sonst eher eine Randnotiz darstellt und umso mehr zum Nachdenken anregen kann. Oder es sind Szenen, die den Menschen bewusst nicht bei etwas zeigen, mit dem er aufgrund seiner Tätigkeit sowieso oder fälschlicherweise sogar ausschließlich assoziiert wird. Ich bin auch Fotograf, was bist Du auch?

Das leicht Verborgene ist spannender als das Offensichtliche. Die Qualität eines guten Portraits steigt nicht proportional mit dem Grad des Grinsens in die Kamera.

Rumtüddeln

Gerade in der dunklen Jahreszeit findet man mich schonmal bei Musik vom Plattenspieler und gemütlichem Licht am Wohnzimmertisch, wo ich an Verstärkern und Lautsprechern vergangener Jahrzehnte herumwerkle. Aus der Zeit, in der wegweisende Designer wie Dieter Rams Produkte entwarfen, die durch ihre unaufdringliche Ästhetik bis heute beeindrucken.

Als Kind wollte ich Elektriker werden und hatte eine Menge Spaß daran, kaputte Waschmaschinen und sonstige ausrangierte Geräte auseinander zu schrauben. Ich fand es offensichtlich spannend, welche Teile man in so einem Gerät findet und wie man sie wohl in möglichst noch kleinere Stücke zerlegen könnte. Wieder zusammengesetzt habe ich sie selten. Vielleicht ganz gut, dass dies nicht mein Beruf geworden ist.

Wer zu viel plant, übersieht den schönen Zufall

In vielen Lebensbereichen kommt es meist doch anders, als ursprünglich gedacht. Prioritäten wechseln sich ab und Dinge ändern sich stetig, ob gewollt oder nicht. Jede Erfahrung macht neue Grautöne sichtbar. Man könnte sagen, dies macht es nicht immer einfacher, aber ehrlicher – wenn man sich traut hinzuschauen.

Ich freue mich, wenn der erste Eindruck von mir und meiner Arbeit dein Interesse geweckt hat und wir uns vielleicht bald kennenlernen. Schreibe mich dazu gern an, ob mit eigenen Ideen, Fragen oder Anregungen.

Henricus

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